Menschen bei der AWO: Abdelaziz und Mohamed Charafi
Tiefe Verbundenheit zur AWO
Abdelaziz und Mohamed Charafi sind seit Jahrzehnten für den Kreisverband im Einsatz.
Die Brüder Abdelaziz und Mohamed Charafi haben vieles gemeinsam. Dazu zählt besonders ihre tiefe Verbundenheit zur AWO. Beide sind jahrzehntelang engagiert und mit ganz viel Herzblut für den Kreisverband tätig. „Wir haben in all den Jahren viel erlebt, zahlreiche Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen haben stattgefunden. Uns macht die Arbeit große Freude. Die Werte, die die AWO vertritt, leben wir jeden Tag. Die Vielfalt liegt uns besonders am Herzen“, sagt Mohamed. Abdelaziz, oder Aziz, wie er abgekürzt auch in AWO-Kreisen besser bekannt ist, stimmt zu: „Bei der AWO erlebt man wahre Integration.“
Die Werte Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit waren es auch, die Mohamed damals zur AWO führten. 1992 begann der heute 60-Jährige eine Ausbildung zur Fachkraft Altenpflege bei der AWO Duisburg. „Ich habe mich immer schon von den Leitideen der AWO angesprochen gefühlt, die Arbeit der AWO hat mir imponiert.“
Von 1994 bis 2003 war Mohamed, der auch Psychologie studiert hat, im AWO-Seniorenzentrum Schwafheim als Fachkraft Altenpflege tätig, bevor er später in den Nachtdienst ins Willy-Brandt-Haus wechselte. Seit 2021 ist er dort Leiter des Sozialen Dienstes. „Das gelebte Miteinander mit allen Kulturen und die flachen Hierarchien, die bei der AWO herrschen, gefallen mir besonders gut“, so Mohamed. Dazu fällt ihm eine nette Anekdote ein. Bei einer damaligen Fußball-WM hatte Jochen Gottke, Vorstandsvorsitzender des Kreisverbandes, einen Fanschal von Marokko getragen und Mohamed voller Stolz präsentiert. „Das ist mir immer in guter Erinnerung geblieben“, schmunzelt Mohamed. (Anmerkung der Redaktion): Der Schal hängt übrigens immer noch in Gottkes Büro.
Besonders dankbar sind Abdelaziz und Mohamed für die zahlreichen Fort-, und Weiterbildungsmöglichkeiten, die die AWO ihren Mitarbeiter*innen anbietet. Beide sind ausgebildete Qualitätsbeauftragte sowie interne Auditoren beim AWO KV und haben an der Umsetzung des Qualitätsmanagements tatkräftig mitgewirkt.
Aziz ist seit 1993 in Deutschland. Zuvor studierte er in Marokko Biologie, konnte dort aber nicht weiter promovieren. „Mohamed war ja damals schon in Deutschland“, erinnert sich der 58-Jährige. „Ich folgte seiner Einladung und war zunächst für zwei Monate hier, denn ich brauchte noch ein Visum. Ich habe mich dann bei mehreren Universitäten beworben, um weiter Biologie zu studieren. Doch es gab überall lange Wartelisten. So habe ich ein Jahr lang BWL studiert, aber dann abgebrochen. Mohamed absolvierte gerade seine Ausbildung in der Altenpflege. Beim Arbeitsamt sagte man mir, dass gerade in der Altenpflege neue Fachkräfte gesucht würden. Das habe ich dann gemacht. 1996 begann ich mit meiner dreijährigen Ausbildung.“ Die Ausbildung gliederte sich in zwei Ausbildungs- und ein Anerkennungsjahr auf. Aziz erste Anlaufstelle beim AWO-Kreisverband war das Willy-Brandt-Haus unter der damaligen Pflegedienstleitung Dagmar Deutschmann-Löb. Diese Zusammenarbeit lobt Aziz noch heute: „Ich bin Dagmar sehr dankbar für ihre Unterstützung“, sagt er. Von 1999 bis 2001 war Aziz im WBH als Pflegefachkraft tätig, von 2002 bis März 2008 dort Wohnbereichsleiter, bis er im April 2008 ins Johannes-Rau-Haus wechselte und dort Pflegedienstleitung wurde. Es folgten mehrere Weiterbildungen. Seit 2017 ist Aziz nun Einrichtungsleiter im Johannes-Rau-Haus.
Im Rahmen der pflegerischen Versorgung konnte Aziz schon einige prominente Persönlichkeiten kennenlernen, zum einen war das ein ehemaliger Moerser Bürgermeister, die Tante des ehemaligen Vizekanzlers und Bundesvorsitzenden der SPD, Sigmar Gabriel, und auch, darauf ist er sehr stolz, die Mutter von Jochen Gottke.
Besonders wichtig finden Aziz und Mohamed, dass die AWO sich immer klar für Vielfalt und gegen Rassismus ausspricht. In beiden Häusern gibt es derzeit jeweils zwei Fachkräfte aus dem Ausland, die hier ihre Ausbildung machen, wie beide stolz berichten.
Aziz und Mohamed, zwei echte AWO Menschen, die sich tagtäglich für ein gelebtes Miteinander einsetzen. Und wie schalten die Brüder ab, um neue Kraft für ihre Aufgaben zu tanken? Aziz: „Ich reise gerne und arbeite in meinem großen Garten“, so der dreifache Familienvater. Mohamed reist ebenfalls gerne: „Ich liebe skandinavische Länder. Wir sind oft mit dem Wohnmobil unterwegs. Aber natürlich freuen wir uns auch immer auf Marokko. Wir lieben mediterranes Essen.“ Mohamed ist ebenfalls verheiratet und hat bereits zwei erwachsene Kinder. Die Brüder haben früher auch gerne gemeinsam Fußball gespielt.