AWO Pflege trifft Hochschule – Digitale Assistenz für die Pflege
Moers. Spannend für alle Teilnehmer*innen verlief vor kurzem der erste Austausch in der Geschäftsstelle der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Wesel e.V. in Moers unter der Überschrift „Digitale Technologien für die Pflege“. Teilnehmende waren seitens der AWO zwei Vorstandsmitglieder, Susanne Strate-Nürnberg und Dr. Bernd Riekemann, und der Projektleiter Pflege 4.0. Hochschulseitig nahmen Akteur*innen des „Profilbildung 2022“ Projekts „Zentrum Assistive Technologien (ZAT) Rhein-Ruhr“ teil, hier vertreten durch die Hochschule Rhein-Waal, die Hochschule Niederrhein sowie die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Gestartet wurde mit einem Austausch zu den aktuellen Herausforderungen in der Pflegewelt, z.B. Fachkräftemangel, demografischer Wandel mit damit verbundener Zunahme von Pflegebedürftigen und vielem anderem mehr. Es wurden Möglichkeiten einer Vernetzung und Zusammenarbeit erörtert. Sehr schnell wurden mögliche erste Projektideen identifiziert, sowie die dafür notwendigen nächsten Schritte vereinbart: So könnte der im Elisabeth-Selbert-Haus der AWO in Voerde bereits eingesetzte betreuungsunterstützende (soziale) Roboter „Pepper“ im Rahmen einer Master-Thesis von Student*innen der Hochschule Rhein-Waal so umprogrammiert werden, dass er „fit“ für die dortige Biografiearbeit werden könnte, um zum Beispiel Gewohnheiten und Vorlieben der Bewohner*innen im sprachlichen Dialog Bewohner*in/Roboter zu trainieren. Dieses System könnte dann anschließend das Pflege- und Betreuungspersonal bei der optimalen Versorgung der uns anvertrauten Menschen zusätzlich unterstützen. Desweiteren soll zeitnah ein Workshop mit Praktiker*innen aus der Pflege stattfinden, um gemeinsam auszuloten, ob und welche sensorischen Systeme die Arbeit vor Ort in Zukunft entlasten könnten. So könnten Sensoren beispielsweise erfassen, ob ein*e Bewohner*in tägliche Routinehandlungen, wie Zähne putzen, ausgeführt hat oder sturzgefährdet ist. Mögliche Anwendungsfelder wären für die angedachten Anwendungen außer der stationären Pflege vor allem das häusliche Umfeld. Wie könnte mit Unterstützung dieser Systeme möglichst lange ein Verbleib im eigenen Zuhause gewährleistet werden? „Denkbar wäre zusätzlich die Beantragung zur Förderung eines Modellprojekts, das um die Praxiserfahrungen und Ansätze niederländischer Pflegeanbieter bereichert, interaktiv Grenzen und Stakeholder übergreifend erste Reallabore bei der AWO umsetzen könnte“, schlug der Sprecher des ZAT Projektes Prof. Dr-Ing. Christian Ressel von der Hochschule (HS) Rhein-Waal vor. Sowohl die AWO, als auch die am ZAT Rhein-Ruhr beteiligten Wissenschaftler*innen freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit und die daraus entstehenden Ergebnisse.