Gelungener gegenseitiger Austausch
Lesung "Ich bin auf einem langen Weg" war gut besucht
Rund 40 Besucher*innen unterschiedlicher Generationen und Kulturen versammelten sich nun bei der Lesung „Ich bin auf einem langen Weg“ in der Werkstatt Meerbeck.
Asiye Koc, Leiterin des AWO Internationalen Zentrums, stellte das Literaturprojekt des AWO Kreisverbandes Wesel vor und las anschließend zwei Geschichten daraus. Dazu gab es viele Wortmeldungen von Angehörigen der Gastarbeiter*innen, insbesondere der zweiten Generation darüber, wie es für sie war „auf gepackten Koffern zu sitzen“, da ihre Eltern immer den Plan hatten, wieder in die Türkei zurückzukehren. Deutsche Besucher*innen haben beschrieben, wie sie damals die Gastarbeiter*innen erlebt haben. Es kam zu einem guten gegenseitigen Austausch. Die Bilder der Gastarbeiter*innen der Fotografin Andrea Zmrzlak hängen noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres in der Werkstatt Meerbeck und können dort besichtigt werden. Einer der Besucher sagte: „Wir müssen diese Veranstaltungen immer wiederholen, um miteinander im Gespräch zu bleiben und füreinander Verständnis zu schaffen. Nur so kann eine gute Gesellschaft bestehen." Besser konnte kein Schlusssatz für die Veranstaltung klingen.
Vorgestellt wurde auch ein Brief eines Gastarbeiters, den er 1970 an seine Frau in der Türkei geschrieben hatte. Zum Schluss gab es noch Schallplatten-Musik vom türkischen Volkssänger Așık Veysel, dessen Werke von Sehnsucht, Liebe und Heimweh handeln, wie zum Beispiel das Lied „Uzun ince bir yoldayım“- Ich bin auf einem langen Weg“. Nach diesem Lied wurde auch das Projekt benannt.